Freitag, 31. März 2017

Geburtstagskarte

Diese Karte ist neulich für eine Freundin entstanden.
Das Herz als Untergrund ist mit einer Colafeder und der selbst gekochten Walnusstinte gezogen.
Den ausgesuchten Text habe ich in englischer Schreibschrift auf einen Transparentpapierstreifen geschrieben. Die Streifengröße habe ich mit Tape abgeklebt und immer gerade noch darüber geschrieben, damit die Schrift nach dem Zuschneiden des Streifens wirklich über den Rand läuft. Dieser Streifen ist mit einer Öse auf der Karte befestigt.
Weil der Text so schwer zu lesen gewesen wäre, habe ich ihn noch in einer freien Antiqua auf das Transparent-Einlegeblatt geschrieben.
Das Herz in größer aus dem gleichen, besprenkelten Aquarellkarton wie die Karte, und in kleiner aus einem hellen Furnier gestanzt und mit Öse verbunden. Nun noch die Herzen, ein Metallfederchen und eine echte Feder mit Silberdraht lose an der Karte fixieren.

verlinkt: 

Montag, 27. März 2017

MailArt Minibüchle - making of

So ein begeisternd-schönes Thema, diese Frühlingsmailart, wie immer von Michaela und Tabea.

Es hat unbestreitbar auch Vorteile, wenn man ganz am Anfang der Liste steht - obwohl ich zuerst doch einen kleinen Schreck gekriegt habe. Aber im Prinzip bleibt es für mich gleich, am Ende gibt es immer Stress, ganz egal, wo auf der Liste ich stehe ; )
Ich möchte gerne noch zeigen, wie mein Büchle entstanden ist, und dann kann ich mich ganz entspannt zurücklehnen und wöchentlich freuen.
Weil ich es mag, wenn man Bücher ganz aufschlagen kann, wollte ich ein Art Koptische Bindung, nur nicht ganz so aufwändig, hauptsächlich deshalb wurde in der Mitte das Band "eingebaut".

Die Buchdeckel sind aus Passepartout-Pappe, bezogen ist die eine Hälfte mit Teebeuteln, die noch ein paar zusätzliche Flecken gekriegt haben. Für die andere Hälfte habe ich Teile von den sehr dünnen Rostpapieren verwendet. Dann noch die Stempelmotive mit wasserfester Farbe auf Vorder- und Rückseite gedruckt - und die Buchdeckel sind fertig.

Die Büchle haben 10 Lagen jeweils à 2 Blätter. Die äußeren Blätter sind Gelliprints in blau-grün, die innen liegenden Blätter wollte ich gerne mit Schrift. Da Drucke ja erlaubt sind, habe ich meine Hausaufgaben für den einen Kalligraphiekurs (englische Schreibschrift, dieses Jahr mit Spitzfeder) "missbraucht" und ein DIN A3-Blatt mit Goethes vom Eise befreitem Strom in Glitzer-gelbgrün beschrieben. Den Text dann eingescannt und beidseitig auf Schreibpapier mit Leinenstruktur gedruckt. Beide Text- und die Gelli-Rückseiten mit Blumenmotiven bestempelt und pro Büchle 20 Doppelseiten zurecht geschnitten.
Das "Glitzern" konnte man in den Drucken leider nicht mehr erkennen.
Die einzelnen Lagen mithilfe einer Lochschablone lochen...

... und den Buchbindezwirn beim untersten Loch der hinteren
Lage festkleben. (Der Stapel liegt mit der Rückseite nach
oben, deshalb "scheint" die Klebestelle am oberen Loch zu sein.)



Durch das unterste Loch nach innen stechen.












...beim dritten Loch wieder nach innen und beim
vierten (obersten) Loch wieder nach außen.

Beim zweiten Loch von unten nach außen stechen...











Beim untersten Loch kommt der Faden wieder nach
außen . Damit beide Lagen verbunden werden, muss
nun unterhalb der untersten Lage durch die Schlinge ge-
stochen werden (hier der Fadenanfang). Diese Verbind-
ungsstiche immer von der Buchaußenseite nach innen
führen. 

Die zweitletzte Lage darüber nehmen
und durch das oberste Loch nach innen stechen.















Die nächste Lage dazu nehmen und wieder durch
alle Löcher nähen. Oben wieder mit der vorge-
gangenen Lage verbinden, indem unter der Schlinge
der beiden vorigen Lagen durchgestochen wird
(wieder von der Buchaußenseite nach innen).
Wenn alle Lagen verbunden sind, wird das
Fadenende auf der vordersten Lage fest-
geklebt.













Damit sich das Band gut unter den gespannten Fäden durchziehen
lässt, habe ich den Bandanfang mit Tape spitz geklebt und
die Fäden mithilfe  einer Pinzette etwas angehoben.

Bandanfang und -ende ebenfalls festkleben.













Ich habe das Band bei den meisten Büchern erst zum Schluss eingezogen, weil ich dachte, dass es mich während des Bindens stören würde. Bei den letzten beiden Büchern wollte ich es aber doch noch wissen (vor allem, weil das Einziehen nicht sooo flutschte, wie ich mir das vorgestellt hatte) und musste feststellen, dass es nicht schwieriger gewesen wäre!!

Zum Schluss noch die Buchdeckel aufkleben. Ich wollte Nasskleber (Uhu Kraft,
weil der sich abrubbeln lässt) verwenden, damit die Deckel wirklich fest und
bis zum Rand halten. Damit austretender Kleber keine Seiten zusammenkleben
kann, habe ich ein Stückchen Backpapier dazwischen gelegt.

Links Rostpapier,                                                    rechts Teebeutel (ich meine, es war Kräuter??)

Hier  kann man wieder die ganze Aktion verfolgen. Danke euch beiden, mir hat die "Pflicht" schon riesigen Spaß gemacht ...


Samstag, 25. März 2017

Siebdruck mit Jette Clover

Drei wundervolle, super-inspirierende Tage mit experimentellem Siebdruck und einer Ideen sprühenden Jette Clover liegen schon wieder zwei Wochen zurück. Getroffen haben sich acht Frauen im Textilstudio in Speyer vom 10. - 12. März.
Jette in Aktion - wenn sie ihre "Ladies" zusammenrief, gab es den nächsten input : )
Begonnen haben wir jeden Morgen mit kleinen, 15-minütigen Collagen. Am Freitag waren die Vorgaben "warme" und "kalte Farben", am Samstag "clean" und "voll" und am Sonntag "Freude/Spaß" (die Begrifflichkeiten ohne Gewähr, es ist zwei Wochen her!! ; ))














Jette zeigte uns dann, wie mit "(Alltags)Gegenständen" und Papierschablonen unterschiedlichste Druckergebnisse erzielt werden können.












Auch fertigte sich jede von uns zwei Siebdruckrahmen an, die wir dann mit Mehlkleister und Kaltwachs und/oder wasserlöslichem Kleber bemusterten. Die konnten dann über Nacht trocknen und standen am nächsten Tag bereit. Was für ein Aha-Erlebnis!!! Vor allem die Mehlkleister-Muster hauten mich von den Socken! : ) Es ist eigentlich auch eine Art Break-Down-Druck, da sich das Mehlkleistermuster langsam auflöst, aber es hält erstaunlich lange.
Mehlkleisterstoffe und -rahmen durften in der Sonne trocknen.
Dies entstand mit meinem "Mehlkleister-Sieb"
Mit Kaltwachs bzw. wasserlöslichem Kleber lässt sich (u. a.) wunderschön mit Schrift spielen:

Und wer hätte gedacht, dass sich aus Vlieseline auch Druckschablonen herstellen lassen?
Und mit Gel und aus-(Zeitungen)geschnittenen Motiven? Und-und-und... ich bin mir sicher, wenn der Kurs doppelt so lang gewesen wäre, dass Jette uns locker auch 6 Tage (und länger) mit Ideen hätte füttern können!



Zum Schluss legten wir alle unsere Schätze aus und es wurde bei jeder geguckt, mit welchem Druck zuerst wie weiter gearbeitet werden kann. Mit aufgelegten L-Winkeln wurden die besten Ausschnitte gesucht:

Mit den unteren beiden "Bildern" möchte ich mich als nächstes beschäftigen. Sie sollen mit Hand- und Maschinenstichen ergänzt werden und bei jedem ein paar wenige rote Akzente dazu kommen.

Die Tage haben uns gezeigt, ein wie weites Feld der Siebdruck ist und dass man einfach auch mutig ausprobieren soll!
3-fach sehr herzlich und kompetent betreut (auch Sabine und Brunhilde standen jederzeit mit Rat und Tat bereit) war es wieder ein Rundumwohlfühl-Jeromin-Kurs, bei dem keine Frage unbeantwortet blieb!

Mittwoch, 22. März 2017

Auf den Weg gebracht...

... habe ich meine Frühlings-MailArt Mini-Büchle. Und als nur noch zwei "einzutüten" waren, ist mir eingefallen, dass sie sich brief- und wortlos auf die Reise machen : ( Ich möchte mich dafür vorab bei allen in meiner Gruppe entschuldigen!

Und nun ab zu Tabea und Michaela mit ganz herzlichem Dank wieder für die Organisation!

Freitag, 10. März 2017

Maulwurfliebe (mit Verlosung)

So langsam aber sicher ist es Zeit, in die Klamotten-Frühjahrsproduktion einzusteigen. Noch ist es zwar kalt, aber wenn mit den wärmeren Tagen plötzlich drei Kinder Neues brauchen, komme ich zeitlich nicht mehr hinterher.
Zwar habe ich die Kinderschränke noch nicht aussortiert, aber bei einigen Dingen hat sich in den letzten Wochen schon gezeigt, was nicht mehr passt.
Angefangen habe ich also mit einem Pulli bzw. Jäckchen für die Minimaus. Es ist der erste Stoff, den sie sich selbst ausgesucht hat. Ich hoffe zumindest, dass ich ihre Gesten richtig gedeutet habe - auf jeden Fall hat sie sich heute morgen gefreut, als sie das Jäckchen im Bad gefunden hat. Ist sie doch ein riesiger Maulwurf-Fan.
Genäht habe ich eine AllDay-Jacke doppellagig aus Jersey. Den Körper habe ich um 2 cm verlängert und die Ärmel statt mit Bündchen zu versehen nur gesäumt. Theoretisch könnte man die Jacke zum Wenden nähen, praktisch wird das aber nicht vorkommen, da das Futter recht langweilig ist. Daher habe ich auf den Wendereißverschluss verzichtet und einen normalen genommen.
Mit Paspel und Reißverschluss sitze ich an so einem Stück schon deutlich länger, als an einem normalen Pulli, aber das Ergebnis entschädigt. Außerdem stehen die Mädels auf Jäckchen - die Wilde Hummel hat auch schon angekündigt, nur noch Pullis mit Reißverschluss zu wollen. Uff, das kann ja was werden...

Einige von euch werden den Maulwurfstoff sicherlich kennen. Den gab es vor zwei Jahren mal bei Stoff & Liebe, und ruck zuck war er weg. Ich habe nun vom Zuschneiden noch ein Stückchen übrig. Es ist nicht viel, aber Hase, Maulwurf und Igel sind je ein Mal komplett drauf. Man könnte also Applikationen oder kleine Täschchen daraus machen. Dieses Stoffstück möchte ich an einen von euch verschenken. Hinterlasst mir einfach einen netten Kommentar und in fünf Tagen entscheidet das Los. :-)


Stoff: Maulwurf-Stoff und zugehöriger Kombistoff von Stoff&Liebe (ca. 2 Jahre alt)
Schnitt: AllDay-Jacke der Zuckerwolkenfabrik
verlinkt bei: made4girls, kiddikram, meertje, freutag





Mittwoch, 8. März 2017

U-Heft Hülle

Eine Freundin ist Ende Januar Oma geworden. Hin und her überlegt, was ich denn machen könnte (die Freundin kann selber nähen und stricken, Kleidung kam also eher nicht infrage) Mareike meinte dann, sie würde ihre U-Heft Hüllen total klasse und geschickt finden.
Ich habe einige gemusterte Stoffreste von ihr bekommen... Aber mit Stoff geht es mir inzwischen ja genauso, wie mit Papier: Man kann doch nicht einfach (nur) fertig gemustertes nehmen... Und ich hab doch erst gerade im Januar in Speyer die Deka-Transferfarben neu kennengelernt...
So sieht "meine" U-Heft Hülle nun aus:
 





Für den Wolken-Hintergrund habe ich einige Schreibpapiere mit Deka-Transferfarbe in blau unverdünnt, blau verdünnt und blau mit schwarz gemischt bestrichen. Die Papiere trocknen lassen.
Aus dem dunklen Blau habe ich kleine Buchstaben für den Namen gestanzt und aus weißem Papier viele Wolken als Schablonen frei Hand geschnitten.







Die Wolkenschablonen auf dem Stoff anordnen, die gefärbten Papiere darauf legen, Backpapier darüber und bügeln, bis einem das Ergebnis gefällt.
Wenn es noch zu blass ist, die Wolkenschablonen wieder genau positionieren, Farbpapier darüber und weiter bügeln, ... Hier braucht man etwas Geduld, denn es ist besser, längere Zeit mit wenig Druck zu bügeln. Ich weiß, wovon ich rede! Ich war nämlich zu ungeduldig und habe an einer Stelle zu fest und lange verweilt. Ich habe dann versucht, wenigstens noch einen sanften Übergang hinzukriegen...
 Da die aufgelegten Wolken auf der Oberseite ebenfalls Farbe abbekommen, habe ich diese umgedreht und versetzt wieder abgebügelt, was ganz zart versetzte Wolken ergab.
 Auf die Rückseite habe ich dann Volumenvlies gebügelt und die Konturen der Wolken mit blauem Metallicfaden gequiltet.

Unten entlang habe ich einen gemusterten Streifen Stoff appliziert.

Rechts oben ist übrigens das Ergebnis meiner Ungeduld zu sehen.
Dann der Zick-Zack-Linie entlang die aus dem dunkelblau gefärbten Papier gestanzten Buchstaben angeordnet und abgebügelt.
Dann noch den Anfangsbuchstaben und ein Motiv mit Vliesofix auf der Vorderseite befestigen und applizieren.
Für das Impfpass-Innentäschchen habe ich einen Rest Wolkenstoff verwendet.







Damit die Hülle nicht zu dick wird, habe ich das Volumenvlies unten, wo der Stoff eh schon doppelt ist, vor dem Verstürzen wieder herausgezupft.











Nachtrag:
So sah das Ganze verpackt aus:


verlinkt bei: meertje und pamelopee

Dienstag, 7. März 2017

Fasnet 2017

Fasnacht ist zwar schon vorüber, aber ich möchte euch trotzdem noch unsere diesjährigen Kostüme zeigen.
Gewünscht waren ein Jäger und eine Indianerin. Den Jäger musste ich mir genau beschreiben lassen: viel Grün, ein Hut mit einer Feder und Pfeil und Bogen. Also los.

Die Indianerin war schnell konzipiert: Genäht habe ich eine Issy in Tunikalänge. Allerdings habe ich den vorderen Bogen etwas verlängert. Der Stoff ist ein Alpenfleece, damit ist der Pulli schön warm. Drunter trägt die Maus eine Leggings mit Fleeceabseite und ein paar Stulpen. Die Fransen waren eine schon fertige Fransenborte, die hier schon seit Jahren lagert. Dazu noch etwas Zackenlitze, fertig.
Die Stulpen sind nach dem Freebook Stulpenliebe. Da die Borte allerdings nicht dehnbar ist, musste ich das Schnittmuster oben ändern. Ich habe also das Bündchen (samt Fransen) nicht zum Ring geschlossen, sondern an der Naht nach innen eingeschlagen und ein Bindeband angenäht.

Für den Jäger habe ich eine Frida von Milchmonster genäht, allerdings habe ich die Hose am Po deutlich schmaler genäht. Der Stoff ist der gleiche Alpenfleece wie bei der Indianerin.
Dazu kam ein hellgrüner Zauberlehrling und eine kleine Weste. Der Zauberlehrling ist aus dünnem Sweat, die Weste aus Nicki.
Dazu dann noch ein Hut: Genäht habe ich ihn aus dickem Bastelfilz nach eigenem Schnittmuster. Als ich den Schnitt mal hatte, ging das richtig leicht. Ich werde ihn euch in den nächsten Tagen noch mit einer kleinen Beschreibung einstellen.
Die Feder am Hut ist übrigens eine echte Fasanenfeder, die ich vor zwanzig Jahren mal im Feld gefunden habe - es ist doch immer wieder erstaunlich, was man so aufhebt (und jedes Mal wieder mit umzieht).

Pfeil und Bogen haben die Kinder übrigens aus Haselruten aus dem Garten und etwas Paketschnur selbst gebastelt.

Die Kinder waren sehr zufrieden mit ihren Kostümen.
Bei der Issy hatte ich die Fransenborte übrigens nur mit einem großen Stich angeheftet und der Zauberlehrlig hat inzwischen noch einen netten Plot bekommen. So sind die Sachen bis auf ein paar Accessoires auch absolut alltagstauglich. (Ich finde es immer schade, nur für zwei mal tragen so einen Aufwand zu betreiben.... Oder wie macht ihr das mit euren Kostümen?)

Stoff: Indianer: schokobrauner Alpenfleece, rotbrauner Jersey, beiger Fleece; Jäger: hellgrüner Sweat, grüner Nicki, grüner Filz, schokobrauner Alpenfleece. Alle Stoffe sind aus dem Fundus und schon älter
Schnitte: Indianer: Issy von FeeFee, Stulpenliebe von rosarosa; Jäger: Frida von Milchmonster, Zauberlehrling basic aus der Zuckerwolkenfabrik
verlinkt bei: made4boys, made4girls, für Söhne und Kerle, kiddikram, HoT, Dienstagsdinge, creadienstag, meertje, kostenlose Schnittmuster