Mittwoch, 25. Januar 2017

4 Minikurse für Stoff bei Jeromin

Vergangenes Wochenende war ich mal wieder im Glück bei einem Jeromin-Kurs in Speyer, geleitet vom Dreamteam Brunhilde Scheidmeir und Sabine Jeromin-Gerdts. Uns wurden viele Arten der Stoffgestaltung/-bearbeitung gezeigt. Wir konnten uns mit allen Jeromin-Siebdruckschablonen austoben, lernten neue Techniken mit "alten" Produkten kennen, was ungeahnte, faszinierende Möglichkeiten offenbart! Sogar auf Sonderwünsche wurde eingegangen und das alles in gewohnter Wohlfühlatmosphäre. Danke euch beiden!

Wir begannen am Samstag mit Hintergrundgestaltung mit Dekaprint Siebdruckfarben. Es wurden uns verschiedene Möglichkeiten gezeigt, dann konnte jede Teilnehmerin ihr Stück Baumwollsatin nach eigenen Wünschen gestalten. Ich entschied mich für einen Monoprint in schwarz-grau-rotbraun-Tönen:
Foto von Jutta.

Während der Stoff trocknete, machten wir Probedrucke mit den Siebdruckschablonen.
Stoffe und Fotos von Jutta
Mein Stoff. Für die Schriftfragmente habe ich das Sieb nicht vollflächig aufgelegt und nur teilweise gerakelt.
Die getrockneten Hintergrundstoffe wurden dann nach Wunsch mit Sieben, selbst gemachten Papierschablonen etc. weiter gestaltet.
Foto von Jutta



Meine Punkte waren aus der Not geboren, weil mir ein Farbklecks auf den Stoff tropfte. Ich habe ein Loch aus einem Papier gerissen und dann die schwarze Farbe mit relativ trockenem Pinsel von außen nach innen gewischt. Der rechte, schwärzeste Punkt war der Unheilstifter ; )

Fotos von Jutta, Gestaltung von Sabine.

Fotos von Jutta, Gestaltung von Sabine.

Gestaltung von Sabine.
Wir widmeten uns dann dem Bildtransfer mit Medium und dem Lavendelumdruck.
Mit Lavendelumdruck können Fotos detailgetreu abgebildet werden, es können aber auch "Schraffuren" oder "Vintage-Spuren" entstehen. 

Stoffgestaltung mit kombinierten Techniken von Sabine: Stoff in Schwarztee gefärbt, Bildtransfer mit Medium, Lavendelumdruck und Siebdruck.

Am Sonntagnachmittag widmeten wir uns dann noch den Deka-Transferfarben - hier tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf!
Viele, mit Transferfarbe bestrichene Papiere. Diese geben die Farbe durch Bügeln wieder ab. Die zu bedruckenden Stoffe müssen einen mindestens 60%igen Synthetikanteil haben.
Fotos von Jutta.    Reservierungen mit gepressten Blättern und gerissenen Papierstreifen.
Hier zeigt Brunhilde einen Transferdruck, bei dem eine zurechtgedrückte Alufolienform als Reservierung dient.
Ein sehr schöner Nebeneffekt bei aufgelegten Schablonen zum Reservieren ist, dass auch diese Farbe annehmen und dann ebenfalls weiterverwendet werden können. Ich habe hier Brunhildes Alufolienteile aufgelegt, im Detail rechts kann man den Abdruck mit zarten Knitterspuren gut erkennen. Die Gräser sind zuletzt mit einem Sieb aufgedruckt.
Mein zweiter Transferdruck mit etwas kräftigeren Farben, weil der Untergrund ein reiner Polyacrylstoff ist. Die kleineren "Bäume" sind mit dem Sieb durch gerissene "Negativschablonen" gedruckt worden.
Transferdruck und Fotos von Jutta
Und so ganz nebenbei entstand auch noch ein bisschen Rost : ) Danke Brunhilde! 


verlinkt bei meertje und crealopee

Freitag, 13. Januar 2017

Statt Karten

Weihnachtskarten habe ich diesmal beim besten Willen nicht geschafft. Da es bei mir aber im ganzen Verwandten- und Freundeskreis immer Hutzelbrot zu Weihnachten gibt, bekamen die Brote deswegen eine ein bisschen schönere Verpackung.
Die Brote wurden in Gefriertüten gesteckt und bekamen als Verschluss solche Banderolen angetackert. Dafür habe ich Streifen aus farbigen Papierresten von verschiedenen Projekten und unifarbene "Klappkarten" aufeinander geklebt, ein Faltsternchen dazu - und Schrift, das ist einfach ein Muss!

Da ich aber eine so lausig langsame Schreiberin bin - aber dank Adventsmailart das Stempelschnitzmaterial eh noch rumlag - was lag näher, als einen Stempel zu schnitzen! Die da investierte Arbeit hat sich ausgezahlt.
Gut, ich musste den Schriftzug erst einige Male schreiben, bis er einigermaßen gut war. Den habe ich dann mit Entwurfpapier abgenommen und auf mein Stempelmaterial übertragen.

Und damit er sich noch mehr gelohnt hat, entstanden damit auch noch Geschenkverpackungen und eine Gutscheinhülle.


verlinkt beim freutag

Montag, 9. Januar 2017

Auf den Nadeln im Januar

Mein Pullover aus Sockenwolle ist noch keine Masche weiter, als im November. Das wird sich jetzt aber ändern, weil es nun das einzige "Blindstrickteil" ist, also durfte er diesmal mit auf die "Baustelle" reisen ; )

Denn gestern ist die Weste für Elias (noch) rechtzeitig fertig geworden, denn es ist ja eindeutig noch Winter *seufz*. In Riedlingen letzten Samstagmorgen -19°C...
Das Blau der Detailfotos stimmt eher, die Weste erscheint zu leuchtend Blau.
Die "Schneeflöckchen" an den Ärmeln verdichten sich nach unten, nur bei den ersten vier Reihen haben sie den gleichen Abstand, wie an der Passe. Ich habe ihn letzte Woche testen lassen, ob er reinschlüpfen kann, ohne mit den Fingern in den gespannten Fäden hängen zu bleiben.
Die Knopfblende habe ich diesmal glatt rechts gedoppelt. Auch das Halsbündchen ist umgeschlagen, so konnte ich den Ausschnitt vorne noch ein bisschen weiter nach unten mogeln. Das doofste dabei war, dass jeweils beide Knopflöcher (obere und untere Blendenseite) etwas zusammengenäht werden mussten, sonst hätte Elias wahrscheinlich Schwierigkeiten gehabt, den Knopf durch beide Löcher zu bekommen.
Nachtrag: Passt richtig gut und wird als kuschelig empfunden : ) Und es lassen sich auch bequem Faxen drin machen!

Und dann habe ich noch ein neues Tuch für mich angefangen, eine Nymphalidea - wieder superkuschelig!
Die bunte Wolle ist ein Schoppel-Zauberball 100 aus Schurwolle, das anthrazitfarbene Garn (Nuna von Mirasol) hat 20% Viscose, der Rest ist je zur Hälfte Wolle und Seide. Ich habe die Wolle im November in Frankfurt auf der Messe gekauft, als ich zum Arbeiten dort war.

verlinkt bei Marisa von maschenfein und noswemonday

Sonntag, 8. Januar 2017

Rost-Papiere

Schon lange wollte ich diesen Post schreiben, weil so viele von denen, die bisher mit Stückchen meiner Rostpapiere gearbeitet haben, nachgefragt hatten. Aber aus bekannten Gründen ging hier in den letzten Wochen ja nicht viel.

Hier ist eine klitzekleine Auswahl meiner fertigen Rost-Papiere:
Und hier noch ein paar Details:
Hier noch in nassem Zustand direkt beim "Auspacken" mit jeweils dem Gegenstand daneben, von dem der Abdruck stammt:

Zuerst werden Papiere in Wasser
eingeweicht. Dabei wird jeder Bogen separat eingelegt und unter Wasser gedrückt. Meine Papiere sind zwischen 8g und 300g schwer, z. B. Natur-, Aquarell-, Zeichen- und Kopierpapier, Ingres, Kahari und sonstige Japanpapiere, Seiten aus alten Büchern etc..
Dickere Papiere brauchen eine längere Einweichzeit, bei dünnen würde es reichen, sie kurz durch Wasser zu "ziehen". Gaaanz vorsichtig!! Rohe Eier lassen sich  dagegen richtig grob behandeln ; )


Dann werden noch verschiedene, rostige Gegenstände gebraucht und etwas Eisenessig. Den habe ich wie hier bei Jana beschrieben hergestellt.

Das sind meine Rost-Schätze, die sich inzwischen angesammelt haben.







Dann werden die Papiere in die Wanne gelegt, in die ich zuerst einen Spritzer des Eisenessigs gegeben habe. Für die Rostpapiere spare ich mir das Abseihen des Eisenessigs, weil die Reste später von den trockenen Papieren abgebürstet werden können.

Es werden dann Papiere und rostige Eisenteile Schicht für Schicht eingelegt. In einer kleinen Sprühflasche habe ich Essigessenz und Wasser 50:50 gemischt und immer wieder darüber gesprüht. Auch Eisenessig habe ich immer wieder aufgetropft.

Bei den unteren Lagen habe ich die flachen Gegenstände aufgelegt.
Die dickeren Teile, die mehr auftragen, die Papiere einreißen lassen können und dafür sorgen, dass die Lagen nicht mehr so dicht liegen, befinden sich weiter oben.










Da sich für Collagen vor allem dünne Papiere eignen, habe ich auch Seidenpapier, Abaca-Tissue, Kahari- und sonstige Japanpapiere, Naturpapiere mit Pflanzeneinschlüssen etc. eingeweicht.
Diese konnte ich in nassem Zustand aber unmöglich separieren, deshalb habe ich mehrere Lagen (wie es halt möglich war) um ein Eisenrohr gewickelt, dann Drahtgeflechtstücke eine Zauns herumgelegt und vorsichtig angedrückt. Darüber weitere Papierlagen ...
Zum Schluss wurde die Rolle mit Paketschnur fest umwickelt und zuoberst in die Wanne gelegt.
Die Papiere mit den schweren Eisenteilen nach unten und zusammen drücken, damit Rost und Papier möglichst guten Kontakt haben. Evtl. zusätzlich noch mit Steinen beschweren. Deckel darauf...

und nun ist Geduld gefragt: 1 - 2 Tage, dann kann ausgepackt werden : )








Wie man rechts deutlich sehen kann, hat sich in der Zeit viel getan.
Die äußeren Schichten von der "Rolle" sahen schon schön aus, aber die innere Lage war noch nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte. Genauso wie die unteren Papierlagen auch sehr wenige Rostspuren zeigten.
Deshalb durften sie nochmal einen Tag lang baden.

Da sich die dünnen Papiere nur in kleinen Fetzchen vom Rohr lösen wollten, habe ich es trocknen lassen und dann aufgeschnitten. So ließen sich die Papiere sehr vorsichtig auseinander ziehen. Da die Rostpapiere aber nur in "kleinen Dosen" verwendet werden, ist es nicht schlimm, wenn man nicht nur zusammenhängende Stücke erhält. Genauso wie man auch kleine Filtzelchen nicht wegwerfen sollte!!

Hier liegen von einem anderen Ansatz nur Buchseiten und Abaca-Stücke zum Trocknen auf einem alten Tuch. 
Inzwischen tut es mir leid, dass ich dafür so ein altes, hässliches Tuch genommen habe, dann die Rostspuren darauf gefallen mit richtig gut! Für den nächsten Ansatz werde ich vielleicht ein Stück Nessel o. ä. vorwaschen und verwenden.
Der könnte doch dann später bestimmt weiter ver/bearbeitet werden, oder? Muss ich mich mal demnächst bei den Fachleuten in meiner Nähe erkundigen : ) 
*winkewinke*