Mittwoch, 8. Januar 2014

Oma

Rückmeldung aus der Sendepause. Eigentlich wollte ich eine Menge Dinge schreiben in den letzten Wochen: Weihnachtsdeko wollte vorgestellt und Plätzchenrezepte verbreitet werden, die Kinder machen allerhand Neues und überhaupt eignet sich die Zeit zwischen den Jahren ja vorzüglich um über Sinn und Unsinn des Lebens zu schwadronieren.

Doch dieser Jahreswechsel war anders. Am 19. Dezember stirbt meine Lieblingsoma. Weder plötzlich noch unerwartet, doch das macht es nicht weniger schmerzhaft. Mit ihr gehen so viele Geschichten, so viel Wissen und Erinnerung. Und es geht einer der Fixpunkte im Familiengefüge.

Und es passieren noch ganz andere Dinge. Dieses Knarren im Generationengebälk, wenn nach der eigenen Mutter plötzlich nichts mehr kommt. Wenn man selbst langsam in die Position der Eltern aufrückt. Das habe ich mit der Geburt meiner Kinder nicht so empfunden, hier blieben die gefühlten Familienstrukturen unangetastet, auch wenn sich unten eine neue Generation angeschlossen hat. Erst mit dem Fehlen derer, die immer da waren - die in meiner Erinnerung auch schon immer alt waren - gerät alles in Bewegung.
Vielleicht empfinde ich dies auch nur so, weil ich so lange Großeltern haben durfte, ja noch immer haben darf. Das mag sein. Doch so richtig bewusst wird mir das erst in diesen Tagen.

Vier Frauen-Generationen im August 2013

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